Freitag, 8. März 2019

Erstickte Hoffnung



Erstickte Hoffnung, jemandem keine Hoffnung machen, liebe, enttäuschung, begegnungen in der virtuellen welt, daten highway, datenleitung, internet, online bekanntschaft, ablehnung, prosatext, das leben, menschen, foto,
Ich loggte mich nicht ein, wusste ich doch dass du zwischen endlosen Datenleitungen versteckt auf mich wartest. Ich hielt die Hoffnung zurück, die du dir gemacht hättest, hätten wir Kontakt aufgenommen, hunderte Kilometer zwischen uns, aber doch ganz nah, in der grenzenlosen virtuellen Welt auf einer Dateinleitung sitzend, Hand in Hand, face to face, mit Worten jonglierend, Ausreden hin und her wendend (ich), flehende Blicke sendend, auf eine Zusage drängend (du), als wäre keine Entfernung zu groß zwischen uns, um mich endlich zu umarmen, einen Kuss als Zukunftsversprechen auf meine Lippen zu hauchen.

Sie (meine Lippen) wären teilnahmslos gewesen, das weiß ich auch so, aber es dir zu sagen, das wollte ich nicht; ich weiß, wie man sich im Inneren fühlt, wenn man eine Ablehnung erfährt, während man nach außen hin versucht, gelassen zu bleiben, als spielte es keine Rolle, so etwas passiert doch andauernd irgendjemandem; es ist also nichts besonderes. Nichts, was man nach außen hin nicht geschickt genug verschleiern könnte, die passende Maske ist doch meist bei der Had.

ich will nicht, dass du traurig oder wütend bist, weil ich deinen flehenden Blicken und deinem Drängen widerstehe und mich um des lieben  Friedens willen nicht verbiege - ich kann das nicht! Wenn du diese Zeilen hier liest, wirst du wissen, wieso du in der virtuellen Welt vergeblich auf mich gewartet hast; immerhin erfährst du es jetzt. Die Hoffnung behalte ich bei mir, sie soll nie die deine sein, solange sie mich betrifft. Glaub mir, es ist besser für dich.


© Ida Moor, 2019